Gewandhaus





Gewandhaus Leipzig - ein moderner DDR-BauDas Gewandhaus zu Leipzig, oder besser gesagt, das Konzerthaus zu Leipzig befindet sich heute am Augustplatz. Dies war in der Geschichte jedoch nicht immer der Fall. Der erste Konzertsaal befand sich in der Kupfergasse, im ersten Stock des Messehauses für Tuch- und Wollhändler, dass dem Leipziger Gewandhaus seinen Namen geben sollte. Heute ist der Bau besser bekannt als Städtisches Kaufhaus. Mittlerweile befindet sich hier unter anderem eine Diskothek.

Gewandhauskonzerte

Das erste Gewandhauskonzert fand am 25. November 1781 statt. Johann Adam Hiller leitete damals das Konzert. Im Laufe der Zeit und vor allem unter dem Einfluss des Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy entwickelte sich das Gewandhaus zu einer musikalischen Größe. Im Folgenden sind einige wichtige Ereignisse der Gewandhauskonzerte dargestellt:

  • 1789 trat der nunmehr 33jährige Wiener Komponist Wolfgang Amadeus Mozart mit einer eigenen Komposition im Gewandhaus zu Leipzig auf.
  • 1813, am 1. Januar dirigierte der Komponist Carl Maria von Weber das Neujahrskonzert im Gewandhaus, einige Monate später wird der Komponist Richard Wagner am Brühl geboren.
  • 1828 – Auftritt von Clara Wieck, der späteren Frau von Robert Schumann
  • 1835 wurde Mendelssohn Bartholdy Gewandhauskapellmeister zu Leipzig und sollte es bis zu seinem Tod bleiben. Bartholdy brachte die Bachkonzerte ins Gewandhaus.
  • 1841 – Uraufführung der ersten Sinfonie des Komponisten Robert Schumann
  • 1869 Johannes Brahms „Deutsches Requiem“ wird im Gewandhaus uraufgeführt. Der Gewandhauschor begleitet das Orchester-Stück.
  • 1987 – Leonard Berstein („West Side Story“) dirigiert Schuberts „Unvollendete“

Im Jahre 1884 wird nach den Plänen des Berliner Architekten ein neues Gewandhaus errichtet. Dieses befand sich einst in der Beethovenstraße. Das Gebäude hielt keine 60 Jahre. Im zweiten Weltkrieg wurde es von den Alliierten bombardiert und zerstört. Im Mai 1931 spielte der italienische Dirigent Arturo Toscanini im Leipziger Gewandhaus. Während der Zeit des Dritten Reiches wurde es ruhiger um das Gewandhaus.






Gewandhaus heute

Der Grundstein für das heutige, moderne und gar klumpige Gewandhaus wurde am 8. November 1977 gelegt. Der neue Ort gegenüber der Leipziger Oper sorgte für bei dem ein oder anderen für eine Überraschung, da es nicht der historische Ort des Gewandhauses war. Vier Jahre später, am 08. Oktober 1981, sollte das neue Gewandhaus am Augustusplatz unter musikalischer Begleitung von Prof. Kurt Masur feierlich eröffnet werden. Staatsratsvorsitzender Erich Honecker eröffnete das Gebäude. Bis heute bildet das Konzerthaus ein herausragendes Ensemble für klassische Musikaufführungen und moderne Konzerte. Begleitet werden die Aufführungen vom Gewandhausorchester. Auch der Thomanerchor und das MDR-Sinfonie-Orchester beteiligen sich einzelnen Aufführungen. Geboten wird ein exzellenter Klang auf nahezu 2000 Sitzplätzen. Das heutige Gewandhaus Leipzig mag von außen nicht sonderlich schön aussehen, von Innen ist es jedoch einen Besuch wert. Besonders hervorzuheben ist die Orgel des Orgelbauers Schuke. Wem die Musik im Leipziger Gewandhaus nicht gefällt, der kann in die gegenüberliegende Oper am Augustplatz gehen. Ein nicht zu vergessendes Highlight ist das gut 700m² große Gemälde, das bei Nacht durch die Glasfassaden am Augustplatz hinter dem Mendebrunnen erscheint. Das im Foyer befindliche Gemälde stammt von Prof. Sighard Gille, der noch heute an der Hochschule für Grafik und Druckkunst in Leipzig unterrichtet. Er ist nunmehr über 70 Jahre alt.

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