Gohliser Schlösschen





Gohliser Schlösschen in Leipzig GohlisDas kleine Schlösschen im heutigen Leipziger Stadteil Gohlis wurde zwischen den Jahren 1755 und 1756 als feudaler Landsitz für den Kaufmann Johann Caspar Richter erbaut. Der Leipziger Baumeister Friedrich Seltendorff gilt als Architekt des Gohlises Schlosses, was aufgrund seiner kleinen Maßen (das Schloss ist nicht breiter als 50m) Gohliser Schlösschen genannt wird. Zu Beginn des Schlossbaus war Gohlis lediglich ein kleines Dorf im Leipziger Umkreis, heute gehört das Gebiet Gohlis zu den größten Stadtteilen von Leipzig. Das Schloss ist unlängst von einer Vielzahl von Wohnhäusern umbaut und geht hier leider auch etwas darin unter. Das Leipziger Haus von Friedrich Schiller befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Schloss Gohlis.

Gohliser Schlösschen Leipzig – Architektur

Das mehrgeschossige Schloss zu Gohlis beeindruckt vor allem durch seine original erhalten gebliebene barocke Fassade aus der Zeit des Rokoko. Das Schloss besitzt zwei Säle, im Untergeschoss den Stein- bzw. Gartensaal und im Obergeschoss, unterhalb des markanten Mittelturmes, der Festsaal, der heute für kleinere Veranstaltungen und Lesungen genutzt wird. Besonders auffällig im Festsaal des Gohliser Schlösschens ist das originale Deckengemälde von Adam Friedrich Oeser, das den „Lebensweg der Psyche“ darstellt und um 1779 fertiggestellt wurde. Der Leipziger Ratsherr Johann Caspar Richter erlebte die Ausmalung jedoch nicht mehr, er starb bereits 1770.

Restaurierungsarbeiten im Gohliser Schlösschen

Die großen Kriege wie die Leipziger Völkerschlacht um 1813, der Erste Weltkrieg um 1914 bis 1918 oder den Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 überstand das Gohliser Schloss nahezu unbeschadet. Nichts desto trotz nagte auch hier der Zahn der Zeit, da sich auch die DDR-Regierung nicht für eine Instandhaltung einsetze. In den Jahren 1990 bis 1998 wurde das Gohliser Schlösschen in seiner heutigen Ansicht restauriert. Die Sanierung des Deckengemäldes „Lebensweg der Psyche“ ist für das Jahr 2013 vorgesehen.

Garten des Schlösschens

Das Schloss zu Gohlis kann von zwei Seiten betreten werden, zum einen von der Hofseite in der Leipziger Menckestraße und zum anderen über die Gartenseite am Poetenweg. Die Gartenanlage besitzt eine kleine Orangerie. Im kleinen Schlossgarten zu Gohlis befindet sich ein Denkmal für Kurfürst Friedrich August III., dass ebenfalls von Adam Friedrich Oeser geschaffen wurde. Im Sockel des an einem Hang gelegenen Leipziger Schlösschens befindet ein kleines Restaurant, das über die Frühjahrs- und Sommermonate täglich geöffnet hat. In der Orangerie des Schlosses zu Gohlis befindet sich ein kleines Cafe, das zu Kaffee und Kuchen einlädt. Hollywood-Sternchen Kirsten Stewart (bekannt seit Ihrer Rolle als „Bella Swan“ in „Twighlight“) stand hier 2013 für den Film „Clouds of Sils Maria“ vor der Kamera.

Führungen im Gohliser Schlösschen

Gegen eine Gebühr von aktuell 5,00 Euro (Frühling 2013) werden jeden Sonntag Vormittag zu 11:00 Uhr Führungen durch das Gohliser Schlösschen angeboten. Während der Führung werden über alte Schlossgeschichten erzählt und die frühklassizistischen Innenräume präsentiert. Erleben auch Sie die Rückkehr in das späte 18. Jahrhundert. Klassische Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen, in den Sommermonaten enden die Veranstaltungsabende auch häufig mit einem kleinen Feuerwerk. Die Leipziger Stadtführungs-Busse machen regelmäßig am Schloss halt. Das ein oder andere Pärchen hat hier auch schon geheiratet.



Quellen:
Knaurs Kulturführer Deutschland, Droemersche Verlagsanstalt TH. Knaur Nachf., München, 1991/1993
Chronik der Stadt Leipzig – 2500 Ereignisse in Wort und Bild, Horst Riedel, Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen, 2001

Besucherinformationen

Öffnungszeiten: orientieren sich an den Öffnungszeiten der gastronomischen Einrichtungen (Wochenende ab 11:00 Uhr)
Führungen/Kartenverkauf: siehe Website www.gohliser-schloss.de

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