Der Leipziger Brühl ist Namensgeber für eine gleichnamige Straße im Norden der Leipziger Altstadt. Über die Stadtgrenzen hinaus populär wurde der Brühl vermutlich erst durch die „Höfe am Brühl“, ein Einkaufszentrum, was hier im September 2012 am Brühl eröffnet wurde. Der Brühl verläuft ausgehend vom Richard-Wagner-Platz, über die Hainspitze (in der sich Primark befindet), vorbei an der Leipziger Post, dem berühmten Romanushaus, dem Bildermuseum über die Nikolai- und Ritterstraße bis hin zur Goethestraße, in der sich geradezu die Fernbus-Haltestellen befinden. Der Brühl ist keinen Kilometer lang.
Geschichte des Brühl
Der Name Brühl geht vermutlich auf das Mittelalter zurück. Als Brühl wurden einst sogenannte Sumpflandschaften bezeichnet. Die Straße ist so alt, dass es sich hier vor der Bebauung wirklich um ein Wiesen- und Sumpflandschaft gehandelt haben könnte. Man bedenke, dass einst die Parthe direkt hier vorbeizog. Heute fließt die Parthe durch den Zoo kommend im Kanalsystem in Richtung Hauptbahnhof. Mit zunehmenden Handel von Ost nach West, wurde der Leipziger Brühl Teil der Via Regia, einer der wichtigsten Handelsstraßen Europas, die Russland/die Ukraine und Polen mit Frankreich und Spanien verband. Um 1518 soll es im Brühl einen Brand gegeben haben, der die gesamte Straße zerstörte (Quelle: Chronik von Leipzig, Horst Riedel, Wartberg Verlag). 1813 ist der spätere Komponist Richard Wagner im Brühl Leipzig geboren. Sein Geburtshaus wurde allerdings schon wieder 1886 abgebrochen. Ende des 19. Jahrhunderts/ Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Brühl zum Zentrum des Leipziger Pelzhandels.
Berühmte Häuser im Brühl
Einst verlief am Brühl die Leipziger Stadtmauer. Heute glänzt der Brühl nur so vor moderne. Eine Riesen-Glasfassade schmückt einen Großteil der Straße. Mc Donalds befindet sicih heute hier, sowie die Leipziger Post. Das Romanushaus gehört zweifelsfrei zu den schönsten Gebäuden am Brühl und im gesamten Zentrum. Der barocke Bau ist zumindest weitgehend schon an die 300 Jahre alt. Weiter in Richtung Goethestraße folgt unter anderem das Bildermuseum, die städtische Galerie neben der schon wieder ein neuer Hotelkomplex entsteht. Ein folgender DDR-Block-Bau dient übergangsweise als Flüchtlingsheim. Von den historischen Bauten ist insgesamt genauso viel übrig, wie vom Wagnerhaus. Das Wagnerhaus spielt sich in einer Glasfassade der Höfe am Brühl in Richtung Wagnerplatz. Eine Gedenktafel erinnert hier an den großen Komponisten. Am Wagnerplatz und Brühlausgang befindet sich noch heute die historische Fassade der „Blechbüchse“, ein Begriff der das einstige Kaufhaus, in dem die Kaufhauskette Karstadt untergebracht war, wohl am besten beschreibt. Das Gebäude wurde abgerissen, die Blechfassade aber blieb.