Die Innenstadt von Leipzig, die vom Leipziger Innenstadtring eingeschlossen wird, bezeichnet das historische Zentrum der Altstadt. Dabei stammen die ältesten Gebäude aus der Zeit der Gotik (z. B. die Nikolaikirche) und Renaissance (z. B. das Alte Rathaus). Um die Innenstadt herum verlief die Leipziger Stadtmauer, wobei der heutige Augustusplatz schon nicht mehr zur historischen Altstadt von Leipzig zählt. Markante Punkte des Leipziger Innenstadtrings waren im Süden unter anderem die Pleißenburg (heute Neues Rathaus) und die Moritzbastei, im Osten die Paulinerkirche und das Grimmstor (das einstige Haupttor der Stadt), im Norden der Leipziger Brühl und im Westen die Thomaskirche. Anders als heute wurde die Leipziger Altstadt entlang der Stadtmauer einst von Ausläufern der Elster umflossen. Die sorgte für einen zusätzlichen Schutz der Altstadt vor Eindringlingen und unerwünschten Gästen. Der Leipziger Marktplatz ist damals wie heute der Mittelpunkt der Leipziger Innenstadt an der historischen Via Regia.
Abriss der Leipziger Stadtmauer
Das Schicksal der Leipziger Stadtmauer wurde mit dem Abriss der Basteien, die die Leipziger Stadtmauer dominierten, besiegelt. Um 1770 begann man damit die Stadtmauer abzutragen und den Elstergraben aufzufüllen. Jegliches Wasser, jegliche Brücken sollten aus der Leipziger Innenstadt verschwinden. Der einzige Teil der Leipziger Stadtmauer, der heute sichtbar ist, ist die Leipziger Moritzbastei. Diese wird heute vor allem als Studentenlokal genutzt.
Messehäuser, Kirchen und Co.
Die Innenstadt Leipzig wird maßgeblich von Messehäusern dominiert. Dabei fanden die ersten Warenmessen bereits im Jahr 1165 zu Zeiten Heinrichs des Löwen, dem Herzog von Sachsen, statt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Leipzig zu einem europäischen Handelszentrum. Es wurden mehr und mehr Messehäuser in Leipzig gebaut, deren Höfe und Passagen innerhalb der Leipziger Innenstadt noch heute für jeden sichtbar sind. In keiner anderen deutschen Großstadt gibt es auf gleicher Fläche keine größeren und umfangreicheren Messepassagen wie in Leipzig. Wie im Mittelalter üblich, dominierten neben Burgen und Schlössern einst Kirchen das historische Stadtbild. Von den Leipziger Innenstadtkirchen, die sich im 16. Jahrhundert dem Protestantismus zuwandten, sind heute lediglich noch die Thomaskirche (siehe Bild) und die Nikolaikirche erhalten. Alle anderen Leipziger Kirchen fielen der Geschichte zum Opfer. Dank des tüchtigen Baulöwen Dr. Jürgen Schneider konnten in den 90er Jahren, also nach der deutschen Wiedervereinigung, viele innerstäddtische Häuser saniert und restauriert werden, hierzu zählen u. a. die Mädlerpassage und der Barthels Hof. Schneider ging rasch insolvent, die prächtigen Bauten blieben.
Shopping in der Leipziger Innenstadt
Während vor einigen Jahren noch das Einkaufszentrum Saalepark, das Paunsdorf Center, das Allee Center sowie die Passagen im Hauptbahnhof die Haupteinkaufszentren Stadt Leipzig bildeten, hat sich die Haupteinkaufsmeile heute wieder in die Leipziger Innenstadt verlegt. Grund dafür ist unter anderem der Neubau der Höfe am Brühl innerhalb des historischen Innenstadtringes. Berühmte Einkaufsstraßen sind die Leipziger Petersstraße sowie die Grimmaische Straße in Richtung Augustusplatz.
Leipziger Petersstraße
Die Leipziger Peterstraße ist benannt nach dem Apostel Peter und gehört zu den wichtigsten Einkaufsmeilen in Leipzig. Hier befinden sich zahlreiche Boutiquen und Modehäuser. Am Ende der Leipziger Peterstraße befindet sich der Leipziger Petersbogen, eine Shopping Mall, die die Petersstraße mit dem Burgplatz am Neuen Rathaus verbindet. Hier befindet sich unter anderem ein Kinocenter.
Architektur der Innenstadt Leipzig
Die Architektur der Innenstadt ist sehr vielseitig und reicht von Gotik, über Klassizismus (u. a. Nikolaikirche Innenausstattung) bis zur modernen Architektur. Die alten Kirchen in der Innenstadt haben gotischen Charakter, selbst wenn ihre Ursprünge auf die Zeit der Romanik zurückführen. Der Renaissance-Charakter der Alten Waage und des Alten Rathauses sind bis heute erhalten. Vom Historismus geprägt ist unter anderem das neue Rathaus zu Leipzig. Ein bedeutendes Beispiel für die Barock-Architektur Leipzigs ist die Alte Handelsbörse am Naschmarkt, die um 1678 bis 1687 erbaut wurde. Innerhalb und außerhalb der Innenstadt Leipzig fallen besonders die sowjetischen Blockbauten auf, die gerne auch als stalinistischer Barock bezeichnet werden und in den 50er Jahren entstanden sind. Gütigerweise hat der Zweite Weltkrieg nicht die gesamte Innenstadt zerstört. Noch immer existieren viele Gebäude mit dem Architektur-Stil der Gründerzeit. Als Beispiele sind hier u. a. das Lipsia-Haus zu nennen.
Architekturbeispiele in der Innenstadt
- Gotik: Thomaskirche
- Klassizismus: Bayerischer Bahnhof
- Historismus: neues Rathaus
- Barock: Alte Handelsbörse
- Renaissance: Altes Rathaus
- Neorenaissance: Reichsgericht
- Jugendstil: Mädlerpassage
- Moderne: Museum der bildenden Künste
Innenstadtring
Um die historische Stadt Leipzig zieht sich der Innenstadtring mit den Straßen Goerdelerring (nach Bürgermeister Goerdeler), Georgi-Ring (nach Bürgermeister Georgi), Tröndlinring (nach Bürgermeister Tröndlin) sowie der Dittrichring und der Martin-Luther-Ring.