Thietmar von Merseburg ist der Legende nach der Chronist, der die heutige Stadt Leipzig unter dem Namen urbs libzi zum ersten Mal urkundlich erwähnte. Die Ersterwähnung fand im Dezember des Jahres 1015 statt. Mit dem Datum 20. Dezember 1015 schrieb Thietmar von Merseburg den Sterbeort des Bischofes Ido von Meißen nieder, der auf der Heimreise nach Sachsen im Ort urbs libzi (eine ehemalige slawische Siedlung) verstarb. Genau 1.000 Jahre später, im Jahr 2015, feierte die Stadt Leipzig dieses große Jubiläum, bei dem auch Bischoff Thietmar von Merseburg wieder eine große Rolle spielte.
Bischoff Thietmar: Verfasser der Reichsgeschichte
Der spätere Bischoff Thietmar ist am 25. Juli 975 geboren. In welchem Ort er geboren, lässt sich heute nicht mehr eindeutig festlegen. Fest steht, dass Thietmar von Merseburg, die Geschichte der Stadt Merseburg sowie die damit verbundene Reichsgeschichte unter den ottonischen Kaisern Otto I. und Otto II. in seinen Büchern niederschrieb. Kaiser Otto I. hat das Bistum Merseburg im Jahre 968 gegründet. Um das Jahr 1009 wurde Thietmar zum Bischoff von Merseburg ernannt. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte der Neubau des Merseburger Doms (siehe Bild). Unter dem römisch-katholischen Kaiser Heinrich II. erhielt Thietmar von Merseburg die Ländereien westlich der Elster, zudem auch die Stadt Leipzig gehörte.
Tod in Merseburg
Thietmar von Merseburg starb vermutlich am 1. Dezember 1018 in Merseburg. Kurz darauf wurde er im Merseburger Dom beigesetzt. Heute erinnert nur noch eine alternde Grabplatte an den einstigen Reichschronisten, der nicht nur die Geschichte von Merseburg, sondern auch die Begründung der Siedlung Leipzig niederschrieb.