Der Reformator Martin Luther (siehe Bild vom Schinkeldenkmal in Wittenberg) ist 1483 im gut 70 km von Leipzig entfernten Eisleben geboren. Der Legende nach hat er aus Unmut gegen den Ablasshandel am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen. Unter dem Schutz des Kurfürsten Friedrich des Weisen begann der Prozess gegen Luther erst im Jahre 1520, so dass der Reformator im Sommer 1519 an der Leipziger Disputation teilnehmen konnte.
Martin Luther Leipzig: Disputation auf der Pleißenburg
Durch den Thomanerchor eröffnet, begann die Disputation am 27. Juni 1519 auf der Pleißenburg. Thema des Streitgespräches war die Ansicht über Ablass, Papsttum und kirchlicher Reform. Dabei standen sich Martin Luther und seine Anhänger um Andreas Karlstadt aus der Schweiz mit dem Theologieprofessor Johann Eck aus Schwaben gegenüber. Die Leipziger Disputation endete 17. Juli 1519 ohne maßgeblichen Erfolg und gegenseitiges Zugehen.
Luthers Reformation in Leipzig
Trotz unaufhaltbarer Reformation wurden im Jahr 1521 die Schriften von Martin Luther in Leipzig unter Verbot gestellt. 1539 sollte die Reformation endgültig die Stadt Leipzig erreichen. So prädigte Martin Luther im Mai 1539 auf der Pleißenburg für den Kurfürsten Johann Friedrich und Herzog Heinrich den Frommen. Luthers letzte Predigt in Leipzig fand 1545 in der Paulinerkirche statt, als diese zur Universitätskirche ernannt wurde.
Martin Luther starb im Februar 1546 in Eisleben. Sein Grab befindet sich seither in der Schlosskirche zu Wittenberg, ebenfalls gut 70 km von Leipzig entfernt. Noch heute erinnert eine Gedenktafel in der Leipziger Hainstraße an Martin Luthers Anwesenheit in der Stadt Leipzig.