Christian Führer ist am 05. März 1943 in Leipzig geboren. Er war langjähriger Pfarrer in der Leipziger Nikolaikirche und leitete mit Einführung der Friedensgebete 1982 die friedliche Revolution 1989 ein. Christian Führer verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in seiner Geburtsstadt Leipzig.
Christian Führer in Leipzig: Sein Wirken
Christian Führer studierte an der Leipziger Universität Theologie und war zunächst als Pfarrer in Colditz tätig. Im Jahre 1980 wurde Christian Führer zum Pfarrer an die Leipziger Nikolaikirche berufen. Er förderte den Zugang zur offenen Kirche für jedermann und hielt am Montag, den 20. September 1982, das erste Friedensgebet. Im Mittelpunkt des Gebetes stand, wie der Name schon sagt, der Frieden, der durch den Kalten Krieg zunehmend in Bedrängnis geriet. Aus den Friedensgebeten heraus entstanden 1989 in Leipzig die ersten Montagsdemonstrationen, bei denen sich das Volk selbst und vor allem friedlich zu Wort melden konnte. Die Montagsdemonstrationen fanden gleich im Anschluss an das Friedensgebet statt. Die Montagsdemonstrationen, die hundert tausende Menschen auf die Straße brachten, führten im November 1989 schließlich in Berlin zum Fall der Mauer und zur innerdeutschen Wiedervereinigung 1990. Der Pfarrer Christian Führer und sein Amtskollege Christoph Wonneberger waren somit führende Persönlichkeiten im friedlichen Kampf zur deutschen Einheit. Beide wurden mit vielen Auszeichnungen um ihre Verdienste geehrt.
Nach der friedlichen Revolution
Noch einige Male sollte sich Führer in Leipzig für die Montagsdemonstrationen und die friedliche Meinung des Volkes einsetzen. Im Jahr 2008 führte er seinen letzten Gottesdienst in der Nikolaikirche und ging mit 65 Jahren in Rente. Das 25. Jubiläum der Friedlichen Revolution hat Christian Führer nicht mehr erleben dürfen.
Führers Tod in Leipzig
Christian Führer starb am 30. Juni 2014 an einer Lungenkrankheit. Sein Leichnam wurde zunächst anlässlich der Trauerfeier am 6. Juli 2014 in seiner Leipziger Amtskirche aufgebart. Führer wurde auf dem Friedhof in Penig beigesetzt und ruht neben Familienangehörigen. Die Montagsdemonstrationen gibt es noch heute. Ob Führer ein eigenes Denkmal erhält, kann bislang nicht bestätigt werden.
Zitat von Christian Führer zum 09. Oktober 1989:
„Es gab an diesem Tag keine Sieger und keine Besiegten, keiner verlor das Gesicht. Alle empfanden nur unheimliche Erleichterung.“ Quelle: Otto Künnemann und Martina Güldemann: Die Geschichte der Stadt Leipzig (siehe Quellennachweise)