Johann Sebastian Bach (geboren 1685 in Eisenach) war der wohl berühmteste Komponist in der Stadt Leipzig. Als er sich im Jahre 1722 um die Anstellung als Thomaskantor in Leipzig bewarb, war Bach jedoch nur zweite Wahl. Der eigentliche Favorit war der seinerzeit sehr bekannte Komponist Telemann. Am 07. Februar 1723 reiste Johann Sebastian Bach von Köthen nach Leipzig um sein musikalisches Können in der Nikolaikirche unter Beweis zu stellen. Nach erfolgreicher Aufführung kehrte Johann Sebastian Bach in Leipzig ein und zog mit samt seiner Familie im Mai 1723 in das Hauptgebäude der Thomasschule. Die Anstellung als Hofkapellmeister des Fürsten Leopold in Köthen führte seiner Zeit zu einer größeren Stellung innerhalb der Gesellschaft, da er zudem ein enges Verhältnis zum Fürsten pflegte. Dennoch war es für Bach nicht unbedeutend die Leitung des 500 Jahre alten Thomanerchores zu übernehmen. Im Weiteren war es für Bach wichtig, dass seine Kinder an der renommierten Universität zu Leipzig studieren.
Bachs Wirken in Leipzig
So blieb Bach Leipzig treu: Als Thomaskantor war Bach für die Sonntagskonzerte in den Nikolai- und Thomaskirche zuständig. So wird zu Ostern 1724 erstmalig Bachs Johannispassion in der Nikolaikirche zu Leipzig aufgeführt, nur wenige Jahre später folgte die Aufführung der Matthäuspension. Von März 1729 bis 1741 leitete Bach das Collegium musicum (gegründet 1701), dass Musikliebhaber und auch Berufsmusiker zusammenführte und mindestens ein Mal pro Woche eine öffentliche Aufführung gab. Am 25. Dezember 1734 wurde Bachs Weihnachtsoratorium in Leipzig uraufgeführt.
Bis zum Tod blieb Bach Leipzig treu
Obwohl Bach viele Jahre seines Lebens in Leipzig verbrachte und hier große Werke komponierte und aufführte, gab es bei seinem Tod am 28. Juli 1750 (nach einem Schlaganfall) nur wenig öffentliche Anteilnahme. Seine Musik war längst nicht mehr aktuell. Es war die Zeit der italienischen Oper, die die Musik von Bach in die Vergessenheit drängte. Am 30. Juli.1750 wurde Bach auf dem Alten Johannesfriedhof in Leipzig beigesetzt, bis man seine sterblichen Überreste später in die Johanniskirche überführte. 1894 hat man hier mehr oder weniger zufällig seine Gebeine gefunden. Seine letzte Umbettung in den Chor der Leipziger Thomaskirche sollte erst 1950 erfolgen. Heute ehrt die Stadt Leipzig ihren großen Komponisten mit einem jährlich im Juni stattfindenden Leipziger Bachfest, das ein ganzes Wochenende lang auf dem Leipziger Marktplatz stattfindet. Grund dafür, dass Johann Sebastian Bach erst nach seinem Tod weltberühmt wurde, ist die im Jahre 1829 durch Felix Mendelsohn Bartholdy einsetzende Bach-Renaissance. Bartholdy war musikalischer Leiter am Gewandhaus zu Leipzig und nahm ganze 79 Jahre nach Bachs Tod, die heute weltbekannte Matthäuspassion in sein musikalisches Programm auf.
Erinnerungen an Bach
Neben einem kleinen Bachmuseum, dass zu Johann Sebastian Bachs 300. Geburtstag 1985 im Bosehaus (Thomaskirchhof) eingerichtet wurde, erinnert vor allem das Bachdenkmal vor der Thomaskirche zu Leipzig an seinen großen Kantor, Komponisten und Orgelspieler. Im Bacharchiv sind zudem zahlreiche historische Schriften aus dem Leben von Bach zu finden. Es ist die größte Bachsammlung weltweit.