Friedrich von Schiller (geboren 1759 in Marbach; gestorben 1805 in Weimar, geadelt 1802) reiste, wie viele andere deutsche Dichter auch, mehrmals im Leben nach Leipzig. Der Grund liegt unter anderem darin, dass sich in Leipzig viele berühmte Verleger wie zum Beispiel Friedrich Arnold Brockhaus (Gründer des Brockhaus Verlages) und Anton Philipp Reclam (Gründer des Reclam Verlages) tummelten. Im Jahr 1785 rief Christian Gottfried Körner, Herausgeber der Schillerwerke, seinen Freund und Weggefährten Friedrich Schiller in die Stadt Leipzig, um ihn mit neuen Aufträgen zu versorgen.
Friedrich Schiller Leipzig und Ode an die Freude
So reiste der junge, seinerzeit bereits bekannte Schiller am 17.04. nach Leipzig und schrieb im Sommer 1785 die „Ode an die Freude“, die den meisten nur als „Freude schöner Götterfunken“ bekannt ist. War ist aber auch, dass Schiller die Ode (die durch Ludwig van Beethoven vertont wurde) erst in Loschwitz bei Dresden beendete. Das durch die Ode bekannt gewordene Schillerhaus in Leipziger Stadtteil Gohlis steht jedoch noch heute.
Schillers Dramen in Leipzig
In den Folgejahren war Schiller noch einige Male in der sächsischen Stadt, da man hier ohnehin großes Interesse an seinen Werken und vor allem seinen Dramen wie „Kabale und Liebe“ pflegte. So wurde im Juni 1787 durch den Verleger Georg Joachim Göschen Schillers Drama um den spanischen Infanten „Don Carlos“ veröffentlicht. Beide haben sich in Leipzig Gohlis kennengelernt. „Don Carlos“ wurde später in Hamburg uraufgeführt. Vermutlich reiste Schiller im September 1801 zum letzten Mal nach Leipzig, um sich die Aufführung seines im gleichen Jahr erschienenen Dramas „Die Jungfrau von Orleans“ anzusehen für das es großen Beifall gab. Das Drama orientiert sich an der französischen Freiheitskämpferin Johanna von Orleans, die im Alter von nur 19 Jahren unter englischer Rechtssprechung als Ketzerin auf dem Marktplatz von Rouen verbrannt wurde.
Zusammenkunft mit Goethe in Leipzig
Über eine Zusammenkunft mit Johann Wolfgang von Goethe in Leipzig ist allerdings nichts bekannt. Im Gegensatz zu seinem Freund Goethe, der dessen Schädel in seinem Haus in Weimar aufbewahrte, erhielt Schiller in Leipzig kein eigenes Denkmal. Friedrich von Schiller verstarb im Jahre 1805 an Tuberkulose.