Friedrich Arnold Brockhaus gilt als Vater des Lexikons. Er ist im Mai 1772 in Dortmund geboren und war seit 1805 als Buchhändler und Verleger in Amsterdam tätig. Sein Besuch auf der Leipziger Buchhändlermesse (Michaelismesse) im Oktober 1808 sollte den Verleger später weltberühmt machen. Friedrich Arnold Brockhaus kaufte damals die Restbestände eines bereits um 1796 erschienendes Lexikons, das lediglich 4 Bände enthielt und Worterklärungen zu Wörtern mit den Anfangsbuchstaben von A bis R bereithielt. Da 1796 das öffentliche Interesse an einem Lexikon noch nicht besonders groß war, wurde der Druck recht schnell eingestellt. Dennoch entdeckte Brockhaus in Leipzig das Lexikon für sich, ließ sich die Rechte patentieren und schuf ein hochwertiges Begriffslexikon (Konversationslexikon genannt) mit Wörtern von A bis Z.
Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig: Gründung des Brockhaus-Verlages
Durch die Herausgabe des ersten offiziellen Lexikons verschaffte sich Friedrich Arnold Brockhaus einen Namen in Leipzig. So zog es den Verleger 1811 zunächst in das Leipziger Umland nach Altenburg. Gerne hätten sich die Leipziger Verleger neue Konkurrenz erspart, doch zog Brockhaus 1817 nun endgültig nach Leipzig, um hier 1818 als Leipziger Bürger den Verlag F. A. Brockhaus zu gründen. So errichtete Friedrich Arnold Brockhaus seinen Stammsitz in Leipzig und verfasste gar selbst die umfangreichen und sorgfältig recherchierten Artikel in seinem modernen Lexikon, das schon damals viele Begriffe zur Kunst, Kultur und Wissenschaft enthielt. Friedrich Arnold Brockhaus schuf ein verständliches Nachschlagewerk und legte somit den Grundstein für die Geschichte des Lexikons. Unzählige Nachschlagewerke sollten bis heute folgen. Allein in den Jahren 1818 bis 1823 erschienen zwei Neuauflagen des Brockhaus Lexikons in Leipzig.
Brockhaus Leipzig: Tod des Verlegers
Nach Friedrich Arnold Brockhaus im Juli 1823 schwer krank geworden war, verstarb er am 28. August 1823 in Leipzig. Er wurde nur 51 Jahre alt. Das Grab von Brockhaus (siehe Bild) befand sich auf dem Alten Johannisfriedhof von Leipzig (hier lag auch Bach begraben), wurde aber auf den Neuen Johannisfriedhof umgebettet, der sich an den alten Friedhof anschließt. Die Gräber weiterer Familienmitglieder befinden sich gleich nebenan. Die Stadt Leipzig hat den Verleger Brockhaus mit einem Denkmal geehrt. In Leipzig gibt es sowohl eine Straße sowie ein Gymnasium, welches den Namen von F. A. Brockhaus trägt.
Das Brockhaus-Erbe
Die Söhne, Friedrich Brockhaus (der die Schwester des Komponisten Richard Wagner heiratete) und Heinrich Brockhaus, übernahmen ab 1823 das Verlagshaus-Erbe, das im Laufe der Geschichte mehrmals verkauft wurde und seit einigen Jahren zur Firma Bertelsmann gehört. Der Hauptsitz des Verlages F. A. Brockhaus befindet sich heute in Gütersloh. Ob es noch einmal eine Druckauflage des zuletzt 30 Bände (21. Auflage, 2006) starken Konversationslexikons geben wird, ist ungewiss. Gewiss ist jedenfalls, dass sich der Verleger Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig einen Namen gemacht hat. Sein Brockhaus-Lexikon ist weltbekannt.