Die Schlacht bei Lützen war Folge des Dreißigjährigen Krieges, der von 1618 bis 1648 andauerte und die europäischen Großmächte im Kampf um Macht und Religion gegeneinander auflehnte. Dabei standen sich die katholischen, kaiserlichen Truppen des HRR (Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation) mit protestantischen Truppen gegenüber. Der Krieg sollte sich auf ganz Europa auswirken und zu einer machtpolitischen Durchsetzung innerhalb Europas führen. So kämpften die Dänen gegen die Niedersachsen und der Kaiser gegen den schwedischen König, der 1630 mit 12000 Mann auf Usedom landete und sich später mit den Sachsen verbündete. So kam der Schwedenkönig Gustav Adolf II. mit dem Ziel den Protestantismus im Ostseeraum und in Deutschland zu sichern bis nach Leipzig.
Schlacht bei Breitenfeld und der Beginn des Schwedenkrieges
Ende August 1631 fiel die Stadt Leipzig in den Hände von Feldherr Tilly (kaiserliche katholische Truppe), der sich dem mit Schweden verbündeten gut 16000-Mann starken sächsischen Herr widersetzte. Im September des Jahres 1631 wurde in Leipzig bei Breitenfeld die erste große Schlacht der Schweden und Sachsen gegen die kaiserlichen Truppen unter dem Feldherrn Johann von Tilly geschlagen. Der Sieg galt den schwedisch-sächsischen Trupppen. Tilly verlor fast 20.000 Soldaten. Ein Leipziger Denkmal an König Gustav Adolf II. von Schweden erinnert noch heute an die Schlacht von Breitenfeld. Das Denkmal befindet sich im gleichnamigen Leipziger Vorort Breitenfeld bei Lindenthal. Obwohl die Schweden die erste Schlacht gewonnen haben, besetzten die kaiserlichen Truppen im Oktober 1632 den Leipziger Stadtteil Schönefeld. So wurde Leipzig am 22. Oktober in einer friedlichen Übergabe den kaiserlichen Heeresführern übergeben und von diesen belagert. Der Feldherr Tilly starb bereits am 30. April 1632 73jährig in der Schlacht bei Rain am Lech. Als Folge dessen wurde General Albrecht von Wallenstein zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen des Habsburgers Ferdinand II. im Schwedenkrieg ernannt.
Tod von Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen
Am 16. November 1632 kam es zur Schlacht bei Lützen (ca. 34 km südwestlich von Leipzig im heutigen Sachsen-Anhalt). Obwohl Wallenstein diese Schlacht mehr oder weniger verlor und den Rückzug aus Sachsen & Leipzig antreten musste, starb der schwedische Heeresführer und König Gustaf Adolf in Lützen im Alter von nur 38 Jahren nach einem Kugelhagel in der Schlacht bei Lützen. Von über 40.000 Soldaten starben über 5.000 auf dem Schlachtfeld in Lützen. Die Kampfeslust der Schweden war somit erstmal gestoppt. Ein Gedenkstein und ein Baldachin aus Gusseisen wurden dem König Gustav Adolf II. in Lützen gewidmet. Der Architekt des Baldachins war kein geringer als Karl Friedrich Schinkel, nach dessen Entwurf die Gedenkstätte in Lützen 1837 errichtet wurde. In Schweden gilt Gustav Adolf II. nach wie vor als Held, der den Protestantismus unterstützte und aufrechterhalten hat. Wer sich für die Schlacht bei Lützen interessiert, kann unter anderem das Schloss Lützen besuchen, hier befindet sich ein großes Zinnfiguren-Schlachtfeld (Diorama), was die Schlacht bei Lützen darstellt. Im Schloss Lützen hatte Wallenstein einst sein Hauptquartier einrichten lassen.
Folgen der Schlacht bei Lützen
Das Ergebnis der Schlacht bei Lützen war jedoch unbedeutend für Leipzig und die Sachsen. Schon 1633 kam er zur erneuten Belagerung Leipzigs durch die kaiserlichen Truppen. 1642 wurde Leipzig erneut durch die Schweden besetzt. Die schwedische Besetzung der Pleißenburg wurde erst 1650 aufgegeben und die Schweden zogen sich wieder in den Norden zurück. Bis auf die Erkenntnis, dass Leipzig noch heute weitgehend protestantisch ist, blieb nichts von den Schweden zurück. Gustav Adolf fiel bei Leipzig, wurde über Eilenburg und Wittenberg (u. a. wurde der Leichnam im Chor der Marktkirche aufgebahrt) nach Schweden überführt und fand seine letzte Ruhestätte in der Stockholmer Riddarholmskyrkan Kirche. Der Heeresführer Wallenstein fiel beim Kaiser, der seine eigene Krone in Gefahr sah, in Ungnade und wurde letztlich im Winter 1634 auf der Flucht ermordet.
Noch heute werden auf dem Schlachtfeld von Lützen viele Massengräber gefunden. Experten vermuten noch bis zu 50 Massengräber, die sich unter dem historischen Schlachtfeld von Lützen befinden sollen. Die meisten Kämpfer starben im Kugelhagel. Dabei wurden Bleikugeln von 10 bis 16 mm verwendet.
Gustav-Adolf-Gedenkstätte in Lützen
Die Gustav-Adolf-Gedenkstätte befindet sich in Lützen nahe der B87. Im Mittepunkt des Denkmals steht der Baldachin, der hier um 1830 errichtet wurde. Unweit vom Baldachin befindet sich der Schwedenstein, genau an dem Ort, an dem König Gustav Adolf gestorben sein soll. Auffällig ist weiterhin die kleine neugotische Kirche, in der ein Reiterstandbild des Königs eingearbeitet worden ist. Die Kirche entstand um 1907. Zur Erbauung wurden eigens Materialien aus Schweden geschickt. Auch die umliegenden, gepflanzten Bäume, sollen ein schwedisches Flair vermitteln.