Leipzig Grünau





Grünau ist ein Stadtteil im Südwesten von Leipzig, der erst in den 1970er Jahren geschaffen wurde. Der Grundstein zum Bau der Arbeiterstadt, die durch DDR-Neubauten geprägt ist, wurde am 01. Juni 1976 durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Karl-Heinz Müller gelegt. Am Rande von Leipzig wurde eine neue Stadt aus Beton aufgebaut, in der später gut 100.000 Menschen eine Wohnung fanden. 1979 wurde der Wohnkomplex Grünau, der inzwischen an das Bahn-Netz nach Leipzig angeschlossen war, fertiggestellt und in die Stadt Leipzig eingemeindet. 1982 soll es bereits 20.000 Wohnungen gegeben haben, 1986 sogar schon 35.000 Wohnungen (Quelle: Chronik der Stadt Leipzig, Autor: Horst Riedel, Wartberg Verlag). Kirchenbauten sollten folgen. Insgesamt entstanden in Grünau ca. 37.000 Wohnungen, die von Anfang an den Komfort von vollständigen wohnungseigenen sanitären Anlagen (WC etc.) besaßen. In den 1990er Jahren kam mit dem Allee Center an der Stuttgarter Allee in Grünau ein großes Einkaufszentrum dazu, was bis heute existiert.

Allee Center Grünau

Im Allee Center gibt es so ziemlich alles, was man zum Leben benötigt. Es geht Modeläden (z. H. H&M, New Yorker und co.), Elektroläden (z. B. Saturn), Drogerien, Schuh- und Möbelläden, Discounter sowie den real,- Supermarkt im Obergeschoss. Zu erwähnen sei, dass es im Stadtgebiet von Leipzig nur zwei real,- Märkte gibt. Beide befinden sich im Westen.

Grünau – Ein Stadtteil im Schatten

Zur Zeit der Wiedervereinigung war Grünau noch ein florierender Stadtteil. Heute, im Jahr 2016, ist festzustellen, das bereits zahlreiche Wohnungen leerstehen. Von einst 100.000 Wohnungen steht über die Hälfte leer. So hat u. a. das mangelnde Freizeitangebot und die Abgeschiedenheit zum Stadtzentrum (fast 10 km) dazu beigetragen, dass die Menschen eher in Richtung Lindenau und Plagwitz zogen, Stadtteile die mit Sanierung einen wahren Boom erlebten, ähnlich wie der Boom von Grünau in den 70er Jahren. Die Wahrheit ist jedoch, Grünau ist schon aufgrund der Plattenbauten kein besonders attraktiver Ort zum Wohnen. Und Arbeit gab es hier auch nicht viel. Um auf Arbeit zu kommen, mussten die meisten Bewohner in andere Richtungen wie Plagwitz fahren. Mit zunehmender Abwanderung werden die Plattenbauten der DDR zurückgebaut. Andere Bauten wiederum werden saniert. Wohnungen werden zusammengelegt, um die Attraktivität zu erhöhen. Und klar ist auch, die Wohnungen im Stadtteil Leipzig Grünau sind sehr günstig.

Flüchtlingsunterkünfte

Der große Platz an leerstehenden Wohnraum, machte Grünau vor allem für Immigranten attraktiv. Es gibt Platz für Flüchtlingsunterkünfte, die vermutlich besser sind, als Zeltlager im Stadtteil Zschocher oder Mockau.