Augustusplatz Leipzig


Augustusplatz mit Universität LeipzigDer Augustusplatz Leipzig ist nicht etwa nach dem ersten römischen Kaiser Augustus benannt, sondern nach dem ersten König von Sachsen: Friedrich August. Friedrich August wurde 1806 in der Gunst Napoleons zum König von Sachsen gekrönt. Dies ging einher mit Aufnahme Sachsen in den neu gegründeten Rheinbund und der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Im Jahre 1813 sollten Friedrich August und Napoleon in Leipzig wieder aufeinander treffen. In der Völkerschlacht zu Leipzig kämpften beide Parteien, die Franzosen und der Rheinbund (einschließlich Sachsen und Polen) gegen die preußisch russische Übermacht, die vom österreichischen Kaiser unterstützt wurde. Napoleon und Friedrich August verloren die Schlacht. Der sächsische König Friedrich August saß nun über ein Jahr lang in preußischer Kriegsgefangenschaft. Seine Freiheit erhielt er 1815 zurück, musste allerdings die Teilung Sachsens in Kauf nehmen. Obwohl Friedrich August kein erfolgsgekrönter König war, wurde der Augustusplatz ihm zu Ehren benannt. Die zeitweise kommunistische Umbenennung in Karl-Marx-Platz wurde mit dem Fall der Berliner Mauer wieder aufgehoben.

Augustusplatz Leipzig: Geschichte

Der Leipziger Augustusplatz wurde 1785 an der östlichen Festungsanlage des Leipziger Zentrums als Grimmaischer Torplatz angelegt. Im Dezember 1858 wurde das städtische Bildermuseum am Augustusplatz zu Leipzig eröffnet und zehn Jahre später 1868 das Neue Theater (heute Opernhaus zu Leipzig) eingeweiht. Im November 1928 wurde das Gebäude Ensemble um das Krochhaus, das erste Hochhaus der Stadt Leipzig, erweitert. In der Zeit des Dritten Reiches, fand hier 1933 die Bücherverbrennung von Leipzig statt, jüdische Geschäfte wurden zerstört. Im Zweiten Weltkrieg wurde die am Augustplatz befindliche Paulinerkirche weitgehend zerstört und schließlich 1968 vom DDR-Regime gesprengt. 1945 wurde der Platz in Karl-Marx-Platz umbenannt (bis 1990). 1981 wurde gegenüber dem 1960 fertig gestelltem Leipziger Opernhaus das Neue Gewandhaus zu Leipzig eröffnet. An diesem Platz stand einst das Bildermuseum. Vor allem in der friedlichen Revolution im Jahre 1989 erlangte der Platz historische Bedeutung. Damals versammelten sich anlässlich der Montagsdemonstrationen 100tausende Menschen auf dem Augustplatz, um gegen das DDR-Regime und für Reise- und Versammlungsfreiheit zu demonstrieren. Mit dem Leipziger Lichterfest wird noch an einem Montag im Oktober daran erinnert. Im März 1990 begrüßte der Bundeskanzler der BRD, Helmut Kohl, die Bürger von Leipzig auf dem Augustusplatz

Leipziger Augustusplatz – Umgestaltung und Architektur

Das Neue Gewandhaus und die Leipziger Oper befinden sich noch immer an Ort und Stelle. 1972 wurde das Leipziger City-Hochhaus am Augustusplatz eingeweiht. Es ist das höchste Gebäude von ganz Leipzig und bietet einen herrlichen Ausblick über die Innenstadt. 1995 wurde mit dem Bau der Tiefgarage unter dem Augustusplatz begonnen. 1998 wurde der Leipziger Augustusplatz umgestaltet. Architekt war Bernard Winkler. Die Umgestaltung der Südwestseite des Augustusplatzes, dort wo sich einst die Paulinerkirche befand, begann im Jahre 2002 und ist trotz vielfacher Streitigkeiten bis heute weitgehend abgeschlossen. In dem neu gestalteten Uni-Bau des holländischen Architekten Erick von Egeraat deutet eine moderne Kirchenfassade an den einstigen Standort der Paulinerkirche. Das relativ klotzige Krochhaus wurde 2009 umfassend saniert. Der Mendebrunnen (benannt nach seiner Stifterin Marianne Pauline Mende) gehört zu den wenigen Leipziger Architekturdenkmälern, die die Zeit überstanden haben. Der Mendebrunnen befindet sich noch heute auf dem Platz vor dem Gewandhaus. 2009 wollte man noch einmal mit moderner Architektur glänzen, als man die Demokratieglocke (die per Glockenschlag jeden Montag an die Montagsdemonstrationen erinnern soll) feierlich einweihte. Die Glocke hat die Form eines goldenen Eies. Der Zusammenhang zur Demokratie wird nur schwierig deutlich.

Augustplatz zu Leipzig heute

Der Augustusplatz Leipzig ist ein Treffpunkt für jung und alt. Da der Augustusplatz der größte Platz der Stadt Leipzig ist, finden hier regelmäßig Veranstaltungen und Konzerte statt. Ein Wochenende im Jahr ist hier Leipziger Stadtfest. Ab und an begibt sich auch das Gewandhausorchester nach draußen. Ob Informationsveranstaltungen der Bundeswehr, Sportevents (wie zum Beispiel Volleyball oder Tanzeinlagen), Ausstellungen von Autohäusern, Leipziger Bürgerfeste, Malwettbewerbe oder politische Kundgebungen, auf dem Augustusplatz zu Leipzig ist immer etwas los. Hier treffen sich viele Leipziger Straßenbahnlinien wie die Linie 4, 7, 10, 11 oder 15. Im Juni 2016 hat am Augustusplatz 14 die neue Hans im Glück Filiale Leipzig eröffnet.

Führung zu Plätzen, Denkmälern und Aussichtspunkten

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