Napoleon & Leipzig





Napoleon LeipzigNapoleon, Kaiser der Franzosen (geboren 1769 in Ajaccio auf Korsika, gestorben 1821 auf Sankt Helena; Kaiser von 1804 – 1814) und Herrscher über Europa, hielt sich insgesamt 5 Mal in Leipzig auf. Sein berühmtester Besuch war jedoch zwangsweise der, der mit der Niederlage in der Völkerschlacht zu Leipzig 1813 zum Ende der französischen Vorherrschaft und Unterdrückung Europas führte. Mit Ausnahme der Völkerschlacht waren die Besuche Napoleons in Leipzig eher von kurzer Dauer. In Dresden dagegen hielt sich der Kaiser wesentlich länger auf. Da der Kaiser enge Beziehungen zu Friedrich August I. pflegte, den Napoleon im Jahr 1806 selbst zum sächsischen König ernannte, war dies im Kampf gegen die Preußen und Russland auch selbsterklärend. Was 1806 ebenfalls Leipzig beeinflusste, war die Einführung der Kontinentalsperre durch Kaiser Napoleon Bonaparte, die zu einigen Problemen führte. Am 22. Juli des Jahres 1807 sollte Napoleon mit einem Willkommensfest in Leipzig begrüßt werden.

Napoleon Leipzig: Besuch und Niederlage

Als der Kaiser von der wohl größten Niederlage seines Lebens, dem Russlandfeldzug im Jahre 1812, zurück nach Paris kehrte, stattete er Leipzig einen kurzen Besuch ab. Ebenso war der Kaiser im Sommer 1813 gleich mehrmals in Leipzig vor Ort, um den Bürgern seine Präsenz zu zeigen und zudem neue Truppen für seine große Arme anzuwerben. Er übernachtete im Königshaus am Markt, was noch heute existiert.

Napoleons letzte Schlacht auf deutschem Boden – Leipziger Völkerschlacht

Entscheidend war jedoch der Aufenthalt vom 14. bis zum 19. Oktober 1813 mit dem Ziel die Stadt Leipzig zu halten und einen Sieg über das preußische, österreichische, russische und schwedische Heer zu erringen. Napoleon hielt sich zunächst im Vetterschen Haus in Leipzig/Reudnitz auf, bis er am 15. Oktober 1813 auf den polnischen Verbündeten und Thronanwärter General Poniatowski (1763 – 1813) traf. Die ersten Gefechte zwischen der Grand Armee und den Allierten hat es bereits am 14. Oktober gegegben. Als die Völkerschlacht am 16. Oktober mit der Schlacht von Möckern und der Schlacht bei Wachau offiziell begann, befehligte Napoleon bei Liebertwolkwitz die Truppen. Joachim Murat kämpfte dabei persönlich in der Reiterschlacht bei Wachau. Marschall Ney ritt zur Unterstützung Marschall Marmonts in Richtung Norden. Der Tag verging ohne einen Sieger. Ein am 17. Oktober versuchter Waffenstillstand schlug leider fehl, Napoleon nächtigte in Stötteritz. Nach einer kurzen Kampfpause gingen die Gefechte am 18. Oktober 1813 weiter. Es war ein kalter und nasser Tag. In Höhe der Tabaksmühle in Probstheida ließ Napoleon sein Lager aufschlagen, wobei er selbst im Hotel de Prusse am Leipziger Roßplatz nächtigte. In dieser Nacht soll Napoleon nur wenige Stunden geschlafen haben. Von der Höhe der Tabaksmühle aus beobachtete der Kaiser die verheerenden Kämpfe, in der tausende Franzosen und Verbündete ihr Leben ließen. Napoleon soll dabei selbst im Kugelhagel gesessen haben. Ein wenig übermüdend hielt er die Stellung. Heute erinnert der Napoleonstein zu Leipzig an den einstigen Standort Napoleons.

Napoleons Abschied aus Leipzig

Der letzte Aufenthalt Napoleons in Leipzig war am 19. Oktober 1813 im Königshaus am Leipziger Markt, als er den sächsischen König sowie Joachim Murat verabschiedete. Mit etwas Mühe gelang dem französischen Kaiser und seine Gefolgschaft die Flucht nach Frankreich, wo Napoleon Bonaparte am 11. April 1814 auch auf Raten von Marschall Ney auf Schloss Fontainebleau abdanken musste.

Erinnerungen an Napoleon Leipzig

  • Napoleonstein in Höhe der quandtschen Tabaksmühle, Filzhut und Fernrohr symoblisieren Gegenstände des Kaisers
  • Marmor-Büste und Totenmaske im Forum 1813 nahe dem Völkerschlachtdenkmal
  • Apelsteine mit abgerundeten Kopf, die an die Grande Armee erinnern
  • Brauhaus Napoleon in der Prager Straße

Napoleons Herrschaft der 100 Tage und Tod auf Sankt Helena

Nach der Abdankung und Verbannung auf die italienische Insel Elba im Jahr 1814, kam Napoleon im Frühjahr 1815 auf das europäische Festland zurück. Nach anfänglichen Siegen und Unterstützung seiner alten Kameraden wie Marschall Ney, Marschall Murat und seiner Brüder kam es im Juni 1815 zur Schlacht bei Waterloo. Wie auch in der Völkerschlacht von Leipzig sah es zunächst nach einem Sieg der Franzosen aus. Lord Wellingtons Armee war stark geschwächt, wäre da nicht wieder Feldmarschall Blücher, der mit preußischer Infantrie voranrückte. Wieder einmal musste Napoleon der Verlust hinnehmen. Dieses Mal wurde er endgültig in Verbannung geschickt. Die letzten Jahre verbrachte der Kaiser Bonaparte (nun Ex-Kaiser) unter Arrest auf der Insel Sankt Helena. Nach einer traurigen, wie auch kränklichen Zeit starb er am 21. Mai 1821 in Longwood House. Todesursache war vermutlich Krebs. Viele Jahre später wurde der Leichnam Napoleons in den Invalidendom nach Paris überführt, unter dessen Kuppel er sein Marmorgrab in der offenen Krypta fand.

Quellen:
Vive L’Empereur – Napoleon in Leipzig, Reinhard Münch, Pro Leipzig Verlag, 2008

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