Carl Friedrich Goerdeler





Goerdeler DenkmalDer Politiker und spätere Widerstandskämpfer Carl Friedrich Goerdeler ist am 31. Juli 1884 in Schneidemühl in Großpolen/ Westpreußen geboren. Im April 1930 wurde Goerdeler mit Unterstützung der NSDAP zum Oberbürgermeister von Leipzig gewählt. Goerdeler wurde im Hochverratsprozess anlässlich des gescheiterten Hitler-Attentates vom 20. Juli 1944 zum Tode durch den Strang verurteilt. Im Falle des erfolgreichen Attentates sollte Carl Friedrich Goerdeler die Position von Adolf Hitler ersetzen und zum neuen Reichskanzler des Deutschen Reiches werden.

Carl Friedrich Goerdelers Leipzig Zeit

Goerdeler, der zunächst im ostpreußischen Königsberg politisch aktiv war, wurde 1930 zum Oberbürgermeister von Leipzig berufen und trat diese Stelle am 23. Mai an. Aufgrund seiner herausragenden Kenntnisse der Ökonomie wurde Goerdeler zusätzlich am 10. Dezember 1931 zum Reichskommissar für Preisüberwachung gewählt. Gerade in den Zeiten der Weltwirtschaftskrise war es an der Zeit, einen fähigen Ökonomen an die Spitze des Stadtrates zu setzen. Goerdeler hatte sämtliche Einflüsse bei der Preisgestaltung von Lebensmitteln und Waren. Der NSDAP und den faschistischen Ansichten abgewandt, legte Goerdeler am 31. März 1937 das Amt des Leipziger Oberbürgermeisters nieder. Auslöser war der Abbruch des originalen Mendelssohn-Bartholdy-Denkmals vor dem Leipziger Gewandhaus, da Mendelssohn aus einer jüdischen Familie entstammte. Das Amt des Oberbürgermeisters ging zunächst auf Dönicke über, der das Amt zügig an den Nazi-Bürgermeister Alfred Freyberg abgab. Freyberg nahm sich zum Ende des Zweiten Weltkrieges in gewohnter Nazi-Manier das Leben.

Goerdelers Rolle beim Hitler-Attentat 1944

Die Gewalt und Aussichtslosigkeit des Krieges, der Völkermord und die radikale, faschistische Politik der deutschen Reichsregierung machten einen Umsturz erforderlich. Die Zahl an Widerstandskämpfern und -gruppen nahm stetig zu. Goerdeler gehörte zum engeren Kreis, die das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 planten. Ausführender Oberst wurde Claus Graf Schenk von Stauffenberg, der das Bombenattentat in der Wolfschanze ausübte. Unerwartet hat Hitler das Attentat überlebt. Sämtliche verdächtige Personen, einschließlich Carl Friedrich Goerdeler, wurden hingerichtet.

Tod und Andenken

Goerdeler wurde am 8. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee vollstreckt. Nur wenige Monate später war der Zweite Weltkrieg zu Ende. Heute erinnert ein Denkmal (siehe Bild) vor dem Neuen Rathaus an das Wirken und Schaffen von Carl Friedrich Goerdeler in Leipzig. Der Mann, der sich für Frieden einsetzte und im Kampf gegen das faschistische Regime sein Leben opferte. Das Goerdeler-Denkmal wurde 1999 im Besein der Tochter von Carl Friedrich Goerdeler der Öffentlichkeit übergeben. Der Leipziger Goerdeler-Ring am Stadtzentrum wurde nach ihm benannt.

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