Marschall Ney





Marschall Ney wurde am 10. Januar 1769 im saarländischen Saarlouis geboren. Michel Ney, der im gleichen Jahr geboren wurde wie Napoleon Bonaparte und Lord Wellington, war bedeutender Offizier in der französischen Armee, der Grande Armee. An der Seite von Marschall Joachim Murat (dem späteren König von Neapel) wurde er zum Schrecken Europas. 1804 wurde Ney zum Marschall von Frankreich erklärt. Sein Sieg in Elchingen nahe Ulm im Oktober 1805 brachte ihm den gleichnamigen Titel Herzog von Elchingen. Nach der Schlacht von Friedland 1807 (heute Pravdinsk in Russland) nannte ihn Napoleon den „Bravest of the Brave“, den „Tapfersten der Tapferen“, „le brave des braves“.

Marschall Ney in Leipzig

Am 02. Mai 1813 nahm Marschall Michel Ney die Stadt Leipzig im Frühjahrsfeldzug ein. Ney besiegte die Allierten bei Großgöschen & Lützen. Bis Oktober 1813 sollte Leipzig unter französischer Vorherschaft bleiben. Die Völkerschlacht bei Leipzig sollte die Siegesserie von Marschall Ney beenden. Eine halbe Millionen Soldaten standen auf den Schlachtfeldern um Leipzig. Michel Ney, der seinen Namen alle Ehre machte, konnte trotz zahlreicher Einsätze nicht zum strategischen Sieg beitragen. Er kämpfte an allen Fronten, jedoch ohne durchschlagenden Erfolg. Am 18. Oktober 1813 wurde er in einem Kugelhagel am Arm verletzt. Die Flucht über die Unstrut in Richtung Frankreich rettete sein Leben.

Nach der Völkerschlacht Leipzig

Nach der Völkerschlacht bei Leipzig verbrachte Marschall Ney einige Zeit im Lazarett. Nach seiner Genesung und in Anbetracht der Lage riet er Napoleon zur Abdankung, die unausweichlich schien. Napoleon wurde auf die Insel Elba verbannt und Ney stellte sich zunächst auf die Seite der Bourbonen, die die französische Krone wieder an sich gerissen haben. In Anerkennung seiner militärischen Verdienste wurde Marschall Ney von Ludwig XVIII. zum Pair von Frankreich ernannt, eine Auszeichnung für Adlige, die höher nicht sein kann. Ob es nun ein Fehler war oder nicht, als Napoleon von Elba zurückkehrte, um eine erneute Invasion durchzuführen, stelle sich Michel Ney wieder auf die Seite seines einstigen Kaisers, der seinen Titel zurückerobern wollte. In Waterloo befehligte Michel Ney 38.000 Soldaten. Trotz einiger Vorsiege, konnte die Schlacht gegen die Engländer unter dem Duke of Wellington und gegen die Preußen und Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher nicht gewonnen werden. Ney kämpfte bis zum Ende seiner Kräfte. Der Legende nach wurden 4 Pferde unter ihm weggeschossen. Als Ney kein Pferd mehr hatte, lief er zu Fuß in die feindlichen Linien. Doch es half alles nichts. Napoloen hatte verloren, Ney hatte verloren.

Verurteilung wegen Verrats

In einem Hochverratsprozess wurde Marschall Ney letztlich zum Tode verurteilt. Den Erschießungsbefehl zu seiner Hinrichtung soll er selbst gegeben haben. Mit den Worten „Soldaten, wenn ich den Feuerbefehl gebe, schießt auf mein Herz. Wartet auf den Befehl. Es wird der Letzte sein, den ich euch gebe.“ endet die Geschichte um den großen General Ney, der in Leipzig den Apelstein Nr. 41 erhielt. Dieser befindet sich im Stadtteil Schönefeld in Nähe zur Torgauer Straße.

Legende vom Tod Michel Neys

Einer Legende nach soll Marschall Ney nicht am 07. Dezember 1815 im Jardin de Luxembourg erschossen worden sein. Es stellt sich die Frage, wer wurde in Neys Grab auf dem Pariser Friedhof Pere Lachaise wirklich beigesetzt? Bis heute gibt es Spekulationen um den Tod von Marschall Ney. Das Erschießungskomando soll vorbeigeschossen haben, wobei Ney ein Säcken gefüllt mit Blut gegen seinen Körper drückte. Sein verehrter Feind Lord Wellington soll es gewesen sein, der Michel Ney im Freimaurerbund das Leben rettete. So ist in den USA (in Cleveland, North Carolina) ein Französischlehrer aufgetaucht, der sich noch vor seinem Tod als Michel Ney preisgab. Der Michel Ney, der in der Völkerschlacht bei Leipzig und in Waterloo kämpfte. Es soll gar die gleiche Handschrift wie der Marschall gehabt haben. Die Beweislage ist dennoch gering, da nicht davon auszugehen ist, dass der Marschall den Intelligenzgrad des Lehrers besaß, der sich den Vereinigten Staaten als Ney ausgab. 100% klar ist dies jedoch nicht. Mitunter ist Marschall Ney auch erst am 15. November 1846 gestorben und hatte noch ein langerfülltes neues Leben, außerhalb seines geliebten Frankreich, für das er Tod in Kauf nahm.

Die Schlachten von Michel Ney

  • Triumph Austerlitz und Elchingen 1805
  • Schlacht in Friedland 1807
  • Schlacht bei Jena/ Auerstedt 1806
  • Sieg in Borodino (Russlandfeldzug) 1812
  • Schlachten in Sachsen, Dresden & Leipzig 1813 (Völkerschlacht)
  • Niederlage in Waterloo 1815