Die Gottschedstraße trägt den Namen des berühmten Leipziger Bürgers Gottsched. Der Schriftsteller Johann Gottfried Gottsched (geboren 1700 in Königsberg) kam 1724 nach Leipzig und wurde bald darauf Privatdozent an der Universität zu Leipzig. Gottsched war vor allem als Aufklärer bekannt. 1724 veröffentlichte Gottsched in Leipzig die erste deutsche Frauenzeitschrift mit dem Titel „Vernünftige Tadlerinnen“. Die moralische Zeitschrift diente der Verbreitung des aufklärenden Gedankens. 1727 begründete Gottsched die „Deutsche Gesellschaft“, die sich aus der „Deutschausübenden Gesellschaft für Poesie“ entwickelte. 1730 wurde Gottsched zum Professor für Poesie und Rhetorik an der Universität zu Leipzig ernannt. Gottsched sollte als Schriftsteller, Theaterreformer, Literaturkritiker und Sprachwissenschaftler in die Geschichte eingehen. Gottsched, der durch sein „Gottsched’sches Deutsch“ bekannt wurde, starb 1766 in Leipzig. Nach Gottsched wurde die Gottschedstraße zu Leipzig benannt.
Gottschedstraße Leipzig – eine belebte Kneipenmeile
Die Gottschedstraße zu Leipzig, die sich unweit des Leipziger Barfußgäßchens befindet, ist heute ein beliebter Treffpunkt für die Leipziger Jugend und das gesellschaftliche Leben in Leipzig. Hier trifft sich alt und jung. In der Gottschedstraße zu Leipzig gibt es, ähnlich wie in der Karl-Liebknecht-Straße, jede Menge Lokalitäten: Bars, Kneipen, Clubs und Diskotheken. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Bekannt sind unter anderem die Afterwork Partys in der Chocolate Bar (bis 2014, jetzt direkt im Zentrum) zu der stets Live Musik gespielt wird. Genau gegenüber befindet sich die Sol y Mar Bar, eine bekannte Chill-Out Lounge in der Leipziger Innenstadt. Unter den Diskotheken sind unter anderem das Night Fever (mit Klassikern von den 70er bis 90ern) oder das Twenty One, einem Szene-Club aus Leipzig, bekannt. Letztlich gibt es hier an jeder Ecke eine gemütliche Bar oder Club, um bis in die Morgenstunden zu feiern.
Weitere Bars in der Gottschedstraße (Auswahl)
- Varadero – Kubanische Küche
- Luise – traditionelle Küche und Getränke
- Barcelona – ein Hauch spanischer Gastrononomie, Tapas Bar
- Voakaria – die wohl größte Vodka-Karte in Leipzig, traditionelle Küche
- Gonzales – mexikanische Küche (im Sommer 2016 geschlossen)
- Burgerheart – Burgergrill, Pommes und Salate
Synagoge in der Gottschedstraße
Die Gemeindesynagoge in der Leipziger Gottschedstraße, auch „der Tempel“ genannt, wurde am 09. November 1938 in der Reichspogromnacht durch die Nazis niedergebrannt. Heute erinnert nur noch ein Gedenkstein aus dem Jahre 1966 an die einstige Leipziger Synagoge im islamischen Stil. Die Inschrift lautet: „Hier wurde am 09. November 1938 die große Synagoge der israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig durch Brandstiftung faschistischer Horden zerstört. Vergesst es nicht“ Im Jahre 2001 wurde nach den Entwürfen der Leipziger Architekten Anna Dilengite und Sebastian Helm ein beeindruckendes und umfangreiches Mahnmal errichtet. An der Stelle, an der einst die Leipziger Synagoge der Gottschedstraße stand, stehen heute 140 aneinander gereihte Bronzestühle, die von der Gießerei Noack geschaffen wurden. Die leeren Stühle sollen sowohl an die abgebrannte Synagoge als auch an die Ermordung der Juden in ganz Leipzig und Umgebung erinnern. Viele Juden wurden seinerzeit in das KZ Theresienstadt nach Tschechien überführt.
Gottschedstraße Leipzig – berühmte Adressen
Am 30. Juni 1893 wurde der DDR-Staatsmann und Propaganda-Ministerpräsident Walter Ulbricht in der Hausnummer 25 (damals Nr. 4) der Leipziger Gottschedstraße geboren. Die Eltern von Walter Ulbricht liegen auf dem Leipziger Südfriedhof begraben, einer der größten Parkfriedhöfe Deutschlands. Die Synagoge stand in der Gottschedstraße Nr. 3 an der Ecke zur Zentralstraße.